Die 10. Klasse durfte am 23.10.23 das Klassenzimmerstück „lauwarm“ mit Sebastian Hammer sehen. Die Aufführung wurde vom CSD Deutschland e.V. unterstützt und ist Teil eines queeren Bildungsprojekts. Das Stück erzählt die Geschichte eines jungen Mannes auf der Suche nach seiner sexuallen Identität. Wir waren sehr bewegt von der Aufführung und gehen mit einigen Antworten und vielen neuen Fragen aus der Aufführung.
Was ist „lauwarm“?
lauwarm
von Sergej Gößner
Inszenierung von Stephanie Rolser für das Theater der Altmark ab Klassenstufe 9
Ein junger Mann erzählt von der Suche nach seiner sexuellen Identität.
Hineingeboren in eine Ringerfamilie wächst er mit einem archetypischen Bild von Männlichkeit vor Augen auf. »Wäre lieber ’n Mädchen geworden«, meint sein Vater. Das stimmt aber nicht, als Junge fühlt er sich eigentlich ganz wohl. Muss man denn entweder in die eine oder in die andere Schublade gezwängt werden? Rosa oder blau? Einhorn oder Rennauto? Oder in eine Fußballmannschaft? In den Schwimmverein? Auf einmal ist sie da – onanieren, masturbieren, Achselhaare – die Sexualität. Zumindest bei den anderen, denn er ist eher ein Spätzünder. Aber da ist noch etwas. Er selbst kann es nicht sehen; nur die, die ihn »Weichei«, »Homo« oder »Schwuchtel« nennen, wenn es auf dem Pausenhof zu Streitereien kommt. Ist er schwul? Nein, falsche Schublade. Klar, er findet Jungs gut. In die Halle, in der muskulöse Männer in hautengen Trikots miteinander ringen, traut er sich nicht mehr. Wer weiß, was dort mit ihm passiert. Aber Mädchen mag er eben auch, Julia, Caro, Lisa oder Magdalena, Mädchen und Frauen, in die er unsterblich verliebt war und die ihm das Herz gebrochen haben. Ist das nur eine Phase, ein Prozess – oder ist das Sein im Dazwischen nicht auch eine Möglichkeit?